Liebe Leserinnen und Leser!

Samstag, 8. Dezember 2012

Ich beginne zuerst mit der Erklärung meiner Anrede "Leserinnen und Leser". Für die meisten von uns klingt das sehr ungewohnt, aber in unserer derzeitigen menschlichen Entwicklungsstufe befinden wir uns im Ausklang einer

6000jährigen patriarchalen Zeit.

Alles "Männliche" ist extrem stark in den Vordergrund gestellt worden. Ich möchte hier nicht bewerten, ob das gut oder schlecht war, es war für uns eben ein notwendiger Entwicklungsschritt.

Natürlich hat das in unserem Denken und damit auch in unserer Sprache entsprechende Auswirkungen hinterlassen. Wir sagen z. B. "Bürger und Bürgerin". Ein Bewohner einer Stadt wird zuerst vermännlicht, also "Bürger" und dann erst in 2. Stufe verweiblicht zur "Bürgerin". Wären wir geschlechtsneutral bzw. gleichwertig, hieße es "Bürger und Bürgin", aber die Bedeutung wäre dann schon eine andere. Bei den meisten Berufsbezeichnungen ist es auch so:"Maler und Malerin" nicht "Maler und Malin" oder "Schneider und Schneiderin" statt "Schneider und Schneidin". Wenn wir solche Formulierungen  hören, stellen sich unsere Haare auf, so haben wir uns an dieses Ungleichverhältnis gewöhnt. Gut, wenn es nur die Sprache wäre, so würde ich das garnicht erwähnen. Was aber von entscheidender Bedeutung für uns alle ist, ist die Tatsache, daß unser gesamtes Denken so "männlich" geprägt ist. Unsere gesamte Gesellschaft, Wirtschaft, Politik,das Finanz- und Bildungssystem ist seit Jahrtausenden und immer noch "männlich".